Wenn bereits alles in dunklem Schatten liegt, wird Rettenberg immer noch von der Sonne angestrahlt. Rettenberg ist nicht nur das südlichste Brauereidorf Deutschlands sondern auch durch seine freie Lage – mit Blick auf die Allgäuer Bergwelt – von der Sonne verwöhnt. Rettenberg verfügt über ein beheiztes Freibad. Direkt daneben befindet sich ein Minigolfplatz. Tennisspielern stehen drei Plätze zur Verfügung. Die Wassertretanlage im Kurpark lädt zum Kneippen ein. Sehenswert ist vor allem die kath. Pfarrkirche St. Stephan. Sie wurde nach einem Brand 1730 neu errichtet. Prachtvoll sind die mit Gold bestückten Altäre und Figuren und die wunderschönen Stuckarbeiten und Fresken sowie Gemälden der Malerfamilie Weiß. Seit 1985 steht St. Stephan unter dem Schutz der Haager Konventionen.
Neben dem Hauptort Rettenberg stellen über 35 Orte, die zum Gemeindegebiet Rettenberg gehören, Ortsteile, jeder für sich, eine kleine eigene Welt dar. Reizvoll für alle, die hier leben, ob auf Zeit oder Dauer, haben sich die kleinen Ansiedelungen ihren eigenen Charme und ganz spezielle Ausprägungen bis in die heutige, globalisierte Welt erhalten. Ja mehr noch, sie entwickeln sich weiterhin durch Gemeinsinn und das Gespür für Regionales, Spezielles und Traditionelles. Hier eine kleine Beschreibung von den Orten, welche zu den Altgemeinden zählen...
Kranzegg im Allgäu
Direkt am Fuß des Grünten liegen Winter wie Sommer sehr viele sportliche Aktivitäten nahe. Die gut erschlossenen und schneesicheren Skipisten, bis hinauf unterhalb der Sendestation des Bayrischen Rundfunks und rasante Flutlicht-Rodelpartien weichen im Frühling dem „Lustigen Wanderweg“ und etlichen Brauchtumsveranstaltungen. Kranzegg scheint ein gutes Pflaster für alle Formen von Tracht und Bodenständigkeit zu sein. Heimatabende, Volkstheater und der traditionelle Kranzegger Viehscheid, haben im Ort am Wildbach ihre Fest-Zeiten.
Rottach - ein Ortsteil von Rettenberg
Der Name steht für den Ortsteil, seinen Dorfbach- und Berg und seit 1992 für einen der größten Seen der Region, dem Rottachsee. Die Siedlung selbst verschanzt sich zwischen dem steil abfallenden Rottachberg und der Iller. Deshalb ist der Start entlang des Illerweges von hier bis nach Oberstdorf nahe liegend. Ebenso fließend findet der Wechsel zwischen Rad und Boot statt. Wenige Kilometer in Richtung Kempten wartet nämlich die naturnahe, doch technisch nicht zu verachtende, Illerschleife auf alle Kajak- und Kanadierfreunde. So groß die Palette an bewegungsfreudigen Unternehmungen ist, so variantenreich präsentiert sich mit Burg Langenegg und dem kleinsten Bayerischen Bierkrugmuseum die kulturelle Seite.
Allgäuer Weideland und die Flussauen der Iller sind die direkten Nachbarn des Dorfes. Naturgemäß weidet dort auch das Allgäuer „Wappentier“, das Braunvieh. Mit seinen großen braunen Augen blickt es buchstäblich Tag für Tag auf die Arbeit in der Sennerei: Denn dort entstehen seit mehr als 100 Jahren, in der örtlichen Genossenschaft, aus Rohmilch die unvergleichlichen Spezialitäten Bergkäse und Allgäuer Emmentaler. Weitere Gaumenfreuden, Sennereibutter- und Quark runden ein Angebot ab, das zwar traditionell, doch keineswegs antiquiert ist. Käsefans bestellen online ihre Favoriten für zu Hause, während Gäste zu wöchentlichen Führungen mit Livevorführung und Videoclip eingeladen sind.
Die Burgruine über dem Dorf und das mächtige Amtshaus inmitten von Bauernhäusern zeugen noch heute von der politischen Funktion. Heute kultiviert Vorderburg mehr Naturnähe als Amtsgeschäft. Auf der Südseite des Rottachberges, unweit des Wasserfalls bei Gerats, gedeiht seit Jahren schon eine erstaunliche Veranstaltungsreihe. Immer im Mai reihen sich rund um den Vorderburger Kräutermarkt zahlreiche Stände und Angebot der grünen Natur- und Kräuterwelt. Ein guter Nährboden für begleitende Highlights, die den Lebensquell Natur mit Vorträgen, Lichtprozessionen und Konzerten bereichern.
Kein Dorf ist dem Wächter des Allgäus näher. Und kein Name ist mehr damit verbunden, als der von Petra Haltmayr. Petra Haltmayr, erfolgreichste deutsche Teilnehmerin an der Winterolympiade 2006 in Turin in der Abfahrt und Super-G. Sie findet zwischen den Stationen des weltweiten Skizirkus hier, in der von Bauernhäusern dominierten Ortschaft, ein Idyll, von dem Besucher und Gäste schwärmen. Ein geruhsames Bergdorf, das den Blick und die Offenheit zum Illertal hin nutzt, in wenigen Minuten zwischen Beschaulichkeit und der Betriebsamkeit der Region zu wechseln